36-jährige Störchin gestorben. Ruhe in Frieden, Frida. Es gibt Freud und Leid auf dieser Welt. Man freut sich, wenn junges Leben das Licht der Welt erblickt – und
ist traurig, wenn ein langes Leben ein Ende gefunden hat. Störchin Frida schlüpfte vor 36 Jahren und ließ sich in Wiemerstedt/Dithmarschen nieder, um dort eine Familie zu gründen. Im Laufe ihres
Lebens hat sie ca. 50 Junge aufgezogen. Am 25.8.2019 dann das Drama: Frida wurde verletzt in Wiemerstedt gefunden und zu Familie Struve in die Pflegestation nach Erfde gebracht. Dort durfte sie
knapp 13 Monate lang noch viele schöne Momente erleben. Die Jungstörche Tommy, Hannes und die Zwillinge aus Esperstoft hatten ein ganz besonders enges Verhältnis zu ihr. Im Frühjahr 2020 standen
die Störche gemeinsam im Garten und warteten auf die Rückkehrer aus den Winterquartieren. Zum 1. Mai 2020 sind dann alle in die neu errichtete Storchenpflegestation Erfde umgezogen. In dem großen
Gehege konnten sich die Pfleglinge austoben und für den Zug die Flügel kräftigen. Frida war dazu leider nicht mehr fähig, denn ihre Verletzung entpuppte sich als Schussverletzung am Flügel, wie
eine Röntgenaufnahme beim Tierarzt zeigte…. und zusätzlich war der Flügel auch noch verdreht. Eine Operation hätte sie das Leben kosten können. Aber Frida arrangierte sich mit der Behinderung und
stand jeden Abend auf dem Nest, das Stephan am Boden für sie hergerichtet hat. Auch als Tommy, Hannes und die anderen Jungstörche ausgewildert wurden, blieb der Kontakt. Abends kamen sie wieder
zur Station und übernachteten auf den außen errichteten Nestern. Als im Juni/Juli die diesjährigen, pflegebedürftigen Jungstörche in die Station kamen, erlebte Frida hier ihren zweiten Sommer.
Nach der Auswilderung blieben die nun flügge gewordenen jungen Störche in der Nähe der Station und kommunizierten mit den flugunfähigen Artgenossen im Gehege. Im August hieß es Abschied nehmen.
Nach und nach machten sich die Jungstörche auf in den Süden. Der 36-jährigen Frida ging es nun Tag für Tag schlechter. Stephan Struve holte sie wieder zurück in den Garten und wärmte sie mit
einer Rotlichtlampe, in der Hoffnung, dass sie sich wieder erholen würde. Aber sie wollte nicht mehr. Sie konnte nicht mehr laufen und wollte auch keine Nahrung mehr aufnehmen. Da es keine
Hoffnung auf Besserung gab und damit sie nicht lange leiden musste, sind Stephan und Anke Struve am Samstag mit Frida zu Dr. Frahm in die Tierklinik nach Wasbek gefahren, wo sie von ihrem Leiden
erlöst wurde. Frida, trotz deiner Verletzung hattest du noch eine schöne Zeit bei uns. Ruhe in Frieden. Und wenn du im Storchenhimmel bist, dann wache über die nächsten Storchengenerationen. Wir
alle werden dein Andenken in Ehren halten.